Der Norden Mexikos ist touristisch wenig erschlossen und Informationen gibt es kaum. Dies bedeutete eine sehr lange und teils mühsame Recherche für mich. Es stand sehr schnell fest, dass wir diesmal nicht mit einem Mietwagen unterwegs sein können, da keine Einwegmieten angeboten werden. So blieben nur die öffentlichen Verkehrsmittel.
Wir wussten überhaupt nicht, was uns erwartet. Die Reise war wie ein großes Überraschungs-Ei. Sie stand von Anfang an, begonnen mit dem Upgrade in die Business Class, unter einem guten Stern und gestaltete sich sehr abwechslungsreich.
Inlandsflüge: Hier hatte ich mich für die Volaris entschieden. Die Airline bietet nicht nur ein gutes Streckennetz zu günstigen Preisen, sondern hat auch recht neue Flieger.
Busse: Selbst sehr weite Strecken können in Mexiko mit Linienbussen zurück gelegt werden. Das Streckennetz ist super, die Busse fahren sehr pünktlich, haben sehr komfortable Sitze und das Gepäck wird sicher verstaut. Dazu kommt, dass man sich die teure Autobahn-Maut spart.
Taxis: Taxis haben in der Regel günstige Festpreise. Am Flughafen kauft man sich ein Ticket am Schalter der einzelnen Anbieter und sonst fragt man den Fahrer vor dem Einsteigen nach dem Preis.
El Chepe: Die Tickets für die 1. Klasse können online gebucht werden. Allerdings funktioniert das von Deutschland aus irgendwie nicht. Nach Aussage eines Reiseleiters könnte man an den Stationen in Los Mochis und Chihuahua am Bahnhof noch welche kaufen. Jedoch ist diese Information ohne Gewähr. Im Zug können nur Tickets für die 2. Klasse gekauft werden, doch die 2. Klasse Waggons werden nur an bestimmten Tagen angehängt. Die 2. Klasse hat den Vorteil, dass man als Tourist im letzten Waggon untergebracht wird und somit besser fotografieren bzw. filmen kann. In der ersten Klasse sind die Touristen dafür mehr unter sich und essen kann man im Salonwagen. In der 2. Klasse gibt es nur einen Stehimbiss und Burritos werden zu günstigem Preis frisch zubereitet.
Einkaufen: In den größeren Städten gibt es Supermärkte wie Walmart oder Ley‘s.
Essen: Das Essen war überwiegend gut und verträglich. Das Frühstück fällt in Mexiko eher deftig aus. Kaffee gibt es immer, doch Teetrinker sollten sich Beutel von zu Hause mitbringen und vor Ort heißes Wasser verlangen.
Geld: Auch diesmal hatte ich vor der Abreise in Deutschland über Travelex Pesos besorgt. Ich wollte keine Bankautomaten suchen müssen und auch die Kreditkarte nicht aus den Händen geben. Den Hotels ist Bargeld sowieso lieber.
Hotels: Bis auf das Hinterhofhotel in Creel waren alle Hotels gut bis sehr gut. Herausragend war das Microtel in Cuauhtemóc (vom Service) und das Historico Central in Mexiko City (vom Ambiente und dem Service). In Divisadero war lediglich das Restaurant zu bemängeln und in El Fuerte fehlten die Fliegengitter.
Land und Leute: Mexiko fasziniert durch seine Kultur, verschiedenartige Landschaften und quirlige, offene und hilfsbereite Menschen.
Reisezeit: Hier eignen sich die Wintermonate von November - März, da in dieser Zeit die Temperaturen angenehm sind. In den Sommermonaten ist es zu heiß und auch Regenzeit.
Sicherheit: Wir haben uns in Mexiko nicht unwohl gefühlt und sind nie in eine brenzlige Situation geraten. Das Gefährlichste war die Metro in Mexiko City, aber nur, weil die Leute wegen der überfüllten Bahn rücksichtslos sind.
Gut, dass ich die Sicherheitshinweise vom Auswärtigen Amt erst jetzt gelesen habe, denn die schrecken natürlich ab. Heiko hätte bei dem Beipackzettel zu Risiken und Nebenwirkungen bestimmt erst seinen Arzt oder Apotheker befragt. Aber ich bin sehr froh, dass er immer so großes Vertrauen in meine Reiseplanungen hat. Passieren kann überall etwas, doch bevor wir uns gegen eine Reise nach Mexiko entscheiden, halten wir derzeit lieber Abstand von vielen muslimischen Ländern.
Sprache: Bei einer solchen Tour auf eigene Faust, sollten zumindest fundierte Grundkenntnisse im Spanischen vorhanden sein. Englisch wird höchstens an der Hotelrezeption gesprochen. Ohne Spanischkenntnisse bietet sich nur eine organisierte Reise, die eine Fahrt mit dem Chepe beinhaltet, in einer Gruppe an.
Was würden wir anders machen? Eigentlich wären es nur Kleinigkeiten: Auf den Zusatztag in Los Mochis mit Abstecher nach Topolobambo, würden wir zugunsten einem weiteren Tag im Kupfercanyon verzichten. In El Fuerte und Creel würden wir andere Hotels wählen. In Divisadero würden wir uns zuvor mit Essen eindecken, um nicht im Restaurant essen zu müssen. Sightseeing in und um Mexiko City als Privattour buchen oder auf eigene Faust losziehen.
Wie man bestimmt meiner Berichterstattung entnehmen konnte, war das bisher unsere erlebnisreichste und abenteuerlichste Reise. Wir konnten fast alle Ziele erreichen, die ich in langer Vorbereitungszeit zusammen gepuzzelt hatte.
Als kleine Zugabe habe ich diese Reise in bewegten Bildern kurz zusammen gefaßt.
Abschließend möchte ich bemerken, dass uns Land und Leute begeisterten und es nicht ausgeschlossen ist, dass wir Mexiko in ein paar Jahren weiter erkunden. Vor Ort sieht oder erfährt man von Gegenden und Sehenswürdigkeiten, für die beim ersten Besuch einfach keine Zeit ist.
Aber der Grundstein für die nächste Überseereise ist schon und eher zufällig gelegt. Ein Reiseziel wird u. a. eine der Partnerstädte Mazatláns sein und auch die Wanderschuhe kommen wieder zum Einsatz.
Wohin genau? Da dürft ihr gerne rätseln, denn wie immer bleibt die Antwort bis zum Reisebericht (m)ein Geheimnis.
Muchas Gracias allen Lesern, dass ihr unser Abenteuer begleitet habt.