Vor zwei Jahren sind wir die Skutumpah Road, die Backroad, die Kanab mit Cannonville verbindet, in der anderen Richtung bis zum Bull Valley Gorge gefahren. Die Straße ist sehr hügelig und hat mir irgendwie gefallen. Sie komplett zu fahren war noch ein Traum, den es zu erfüllen gab.
Alles begann an diesem sonnigen Morgen so harmlos und kristallisierte sich letztendlich als Alptraum heraus.
Die Straße führt von Kanab aus erst einmal ca. 10 Meilen asphaltiert durch den Johnson Canyon. Hier hat sich auf einem Privatgelände ein schöner Arch versteckt. Wir konnten den Eagle Gate Arch leider nur im Gegenlicht heranzoomen.
Entlang der Straße gibt es einzelne Hütten, die teils schon zerfallen sind und bei denen es sich um eine frühere Filmlocation handelte. In der Gegend um Kanab wurden früher zahlreiche Western gedreht.
Mit Beginn der Dirtroad (jetzt wissen wir endlich, was damit gemeint ist ;-D) geht es stetig bergauf und ganz langsam wurde es matschig, denn es lag Schnee in den Höhenlagen. Snowflake schlingerte ganz schön.
Ich tat mein Bestes, doch meine Nerven machten das nicht mehr mit. Nächstmöglichst
ließ ich Heiko ans Steuer.
Wir hofften, dass die Straße nach jeder Kurve trockener wird, doch je weiter wir nach oben kamen, desto schlimmer wurde der Schneematsch. Ich kann heute nicht mehr sagen, warum wir zuvor
nicht umgedreht haben, doch es war schon lange zu spät. Mir war weder zum Fotografieren noch zum Filmen zumute, denn ich krallte mich am Angstgriff fest. Wir hatten es Heikos
Fahrkünsten zu verdanken, dass wir dieses Schlam(m)assel unbeschadet hinter uns gebracht haben. Es war einige Male ganz schön knapp. Kurz vor dem Bull Valley Gorge (hier steckt seit 1954 ein
abgestürzter Truck unter der Brücke) und nach
geschätzten 1500 Stoßgebeten wurde die Strecke trockener.
So sah Snowflake danach aus:
Tja, Schilder sollte man ernst nehmen ;-).
Wir erreichten endlich Cannonville und waren froh, dass wir nicht stecken geblieben sind. Man möchte sich im Nachhinein nicht ausmalen, was dann geschehen wäre. In dieser Gegend hat man keinen Handyempfang und die Chance, dass zufällig jemand vorbei kommt ist sehr gering. Davon abgesehen, gibt es keine Versicherungsschutz, wenn man auf unbefestigten Straßen fährt und die Abschleppkosten sind immens.
Cannonville kennt man von der Durchreise in Richtung Bryce Canyon, Kodachrome oder Cottonwood Canyon Road. Dort verstecken sich aber zwei Slotcanyons, die sich auf Privatgelände befinden.
Zu allem Elend kam noch dazu, dass wir (ganz klar in der Skutumpah Rd.) in Cannonville kein Handynetz hatten. Ich wollte den Besitzer anrufen und fragen (denn er möchte wissen, wer sich auf seinem Land befindet), ob wir die Canyons besichtigen dürfen. Also rein in die Ranger Station (noch immer mit erleichtertem und glücklichem Gesichtsausdruck) und da stand ich vor Markus Schenkenberg äh einem Ranger, der es in America’s next Topmodel bestimmt auf Platz 1 geschafft hätte. Der gehört nach Hollywood, aber nicht in die Pampa. OK, lasst mich mit Schwärmen aufhören, denn er war absolut unfreundlich und wenig hilfsbereit, da er mit Privatgelände nichts am Ranger-Hut hat. Aber ein Telefon hatte er.
Egal! Ich war dann so frei und habe im Ort einen anderen Herrn angesprochen, der so hilfsbereit war, dass er mir die Empfehlung gab, ich soll bei der Familie direkt vorbeischauen ("sie sind auch sehr freundlich"). Wir hingefahren und wollten gerade zum Haus einbiegen, da kam der Senior mit dem ATV angefahren. Er war wirklich sehr freundlich und zeigte uns, wo wir parken dürfen.
Er meinte noch, nehmt euren Fotoapparat mit, denn man kann in seinen Slots ganz schön viel entdecken. Wir machten uns euphorisch auf den Weg (die Skutumpah Road war Geschichte) und überquerten das Alfalfafeld. Im Sommer sieht der Besitzer die Durchquerung des Nutzfeldes nicht gerne und es ist auch schwieriger, durch das Gestrüpp zu kommen).
Schon bald standen wir an tiefen Washes, die es zu überqueren galt. Wir ahnten es schon,
denn in den Washes war überall Schmelzwasser und es war matschig. Weit kam man nicht in die Slots.
Schade, dass nicht mehr möglich war, doch bestimmt gibt es mal wieder einen trockenen Frühling.
Wir fuhren nach Escalante weiter, um für vier Nächte ein Zimmer im
Logis: CircleD Motel, Escalante
Note: ausreichend
zu beziehen. Snowflake hatten wir noch eine Wagenwäsche gegönnt. Ansonsten waren es der Erlebnisse an diesem Tag genug.