Nach einem leckeren Omelett und Kleinigkeiten vom Büffet, fuhren wir in Richtung Las Vegas. Doch bevor die Reise zu Ende geht, wollten wir ein letztes Mal die Wanderschuhe anziehen.
Unser Ziel war der Liberty Bell Arch. Den hatten wir schon seit Jahren gelistet, doch der Brückenbau am Hoover Dam machte uns letztes Jahr einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund der Straßenbauarbeiten, war der Parkplatz nicht zugänglich.
Die Brücke war zwischenzeitlich fertig gestellt und ich hoffte inständig, dass sie auch hält. Mein Bammel davor war unbegründet, denn der Sichtschutz ist hoch genug und die Fahrt darüber recht kurz.
Ca. 4 Meilen weiter muss man den Highway zum neu gestalteten großzügigen Trailhead-Parkplatz überqueren.
Hier ein Bild von der gegenüberliegenden Seite.
Vom Parkplatz aus führt der Trail unter der Brücke durch.
Weiter geht es erst etwas abwärts in einer Wash und durch einen kleinen Slotcanyon,
der Weg steigt dann moderat an.
Von weitem kann man schon den Liberty Arch erahnen.
Doch zuvor kommt man an einer stillgelegten Mine vorbei.
Von nun an hat man den Liberty Bell Arch ständig vor Augen, doch der Geröllweg zieht sich über eine Stunde rauf und runter.
Dort beim Highway sind wir gestartet.
Wir wollten aber noch zum Colorado Overlook, den man nach weiteren 900 m = 30 Minuten erreicht. Was für ein Ausblick!
Wir machten hier Rast und genossen einfach nur die Ruhe und Umgebung. Auch etwas Wehmut machte sich breit.
Nicht nur über den Wolken ist die Freiheit grenzenlos, sondern auch an diesem herrlichen Fleckchen vor den Toren Vegas.
Doch irgendwann mussten wir uns losreißen und traten den Rückweg an.
Nach 4 Stunden und 9 km Wegstrecke waren wir zurück am Parkplatz.
Da wir noch nie zuvor in Nelson waren, wurde dies auch noch nachgeholt.
In diesem Gebäude, einer Mischung aus Trödel, Museum und Souvenirshop,
wurden Minentouren angeboten. Wir hörten so einem Verkaufsgespräch gebannt zu. Der Betreiber warnte vor jeglichen Gefahren und dann holte er doch tatsächlich seine Schlange (nein, nicht was ihr jetzt meint ;-D) raus.
In der Ecke stand eine Kühltruhe und da zog er einen dicken Rattler raus. Ich kann nicht sagen, ob die Klapperschlange tot und eingefroren war oder ob sie sich nur im künstlichen Winterschlaf befand. Mir war das zuviel und ich konnte mich gerade noch beherrschen, nicht schreiend hinaus zu rennen.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Flugangst habe? Zwei Tage vor dem Rückflug kommt das gut:
Wir fuhren noch nach Henderson zu Barnes & Nobles, um uns mit Literatur für die Reise 2013 zu versorgen.
Anschließend checkten wir im
Übernachtung: Gold Coast Casino & Hotel, Las Vegas
Note: gut
ein. Dies war unsere Bleibe für zwei Nächte.
Den nächsten Tag verbrachten wir damit, ausgiebig zu shoppen. Viel anschauen brauchten wir uns nicht mehr, da wir die letzten Jahre regelmäßig einen Tag in Las Vegas verbrachten.
Am Anfang einer Reise kann man sich nicht vorstellen, dass der Tag der Rückreise so schnell kommt, doch schon wieder waren 14 Tage vorüber.
Um 7:00 Uhr gingen wir ein letztes Mal ans Büffet. Das Omelette schmeckte nicht mehr und die Stimmung war gedrückt.
Das Auschecken im Hotel, die Rückgabe von Sandy - alles ging sehr schnell. Am Flughafen mussten wir zum Automaten Check-in bei der United. Die haben nur noch Personal, um das Gepäck aufs Band zu stellen.
Der Automat kassierte gleich mal 70 $ für unser zusätzliches Gepäckstück und spuckte anschließend die Bordpässe aus. Was war das? Auf dem Inlandsflug waren die Sitzplätze o.k., aber auf dem langen Flug von Los Angeles nach Frankfurt hätten uns 10 Sitzreihen getrennt. In Las Vegas konnte das aber nicht geregelt werden, da kein Personal vorhanden ist.
Unser Flieger hatte etwas Verspätung und das Boarden musste deshalb zügig geschehen.
Wir wurden in einen Omnibus mit Tragflächen verfrachtet.
Puuuh - war das eng da drin. Die Passagiere waren alle vollzählig, doch wir standen 20 Minuten am Gate. Zum ersten Mal hatte ich die Sicherheitshinweise bitter nötig - zum Luft zufächeln. In der
Maschine war nämlich die Klimaanlage ausgefallen, die Türen waren verschlossen und wir standen in der prallen Sonne. Die einzige Stewardess an Bord war am Kollabieren und der Pilot informierte
uns, dass der Schaden nicht behoben werden konnte, aber sobald die Flughöhe erreicht ist, kühlt es automatisch runter. Das war auch so und wir landeten immerhin pünktlich in Los Angeles.
Am Terminal 8 war überhaupt nichts angeschrieben. Wir fanden dann irgendwo einen Infoschalter und der nette Herr meinte, es sind nur 10 Minuten zu Fuß bis zum International Terminal. Der ist das noch nie gelaufen, denn nach 10 Minuten waren wir erst am Terminal 4. Aber wandern macht uns doch nix aus.
Nach 20 Minuten waren wir am Lufthansa Schalter und legten die falsch gedruckten Bordpässe vor. Obwohl wir seit einem Jahr die Sitzplatzbestätigung für die Reihe 54 hatten, waren die Plätze zwischenzeitlich vergeben. Wenigstens konnten wir noch Plätze nebeneinander bekommen.
Die Maschine startete pünktlich und noch während der Startphase wurde meine Hose nass. Ok, ich habe zwar Flugangst, doch das war nicht der Grund ;-).
Über mir war die Decke mit Frischhaltefolie ausgestopft, doch abgedichtet hat die nicht und irgendeine Flüssigkeit tröpfelte herunter.
Als die Maschine die Flughöhe erreichte, ließ das Getröpfel nach und die Hose war bis Frankfurt trocken.
Zu Hause erwartete uns eine Horde Gerüstbauer, die mir sofort den letzten Nerv raubten. Der Alltag hatte uns schnell wieder - der ganz normale Wahnsinn halt :-D !
Ich kann abschließend sagen, die Reise war einfach nur toll. Die Unterkünfte waren soweit in Ordnung und die Wanderungen absolut herrlich. Im SAT-Radio begleitete uns ständig dieser passende
Ohrwurm (übersetzt: was uns nicht tötet, macht uns stark):
Sandy, war uns eine robuste Begleitung und die paar verhunzten Steaks, waren zu verschmerzen.
DANKESCHÖN, dass ihr so zahlreich mitgewandert seid.