War das im Vorfeld eine Zitterpartie, ob wir dem Pilotenaufstand zum Opfer fallen. Der Streik dauerte bis zum 04.04. und zwei Tage später hatte sich die Lage glücklicherweise normalisiert, so dass wir uns auf den Weg machen konnten.
Der Check-in verlief zügig, so dass wir wieder einmal viel zu früh am Gate waren. Leider verzögerte sich der Abflug wegen technischer Probleme um 40 Minuten. Aber damit kann man leben, denn schließlich soll der Flieger funktionieren. Der Flugzeuglenker entschuldigte sich bei den Passagieren und meinte, dass das Problem in der Bordelektrik nun behoben sei. Ich fand, dass da kein Elektriker, sondern eher ein Schornsteinfeger am Werk war, denn beim Start der Triebwerke wurde die 747 in schwarzen Rauch gehüllt und es stank fürchterlich in der Kabine nach Ruß und Abgas. Na ja, die Düsen werden sich bis Los Angeles ausgeräuchert haben .... redete ich mir gut zu.
Der Flug verlief recht ruhig und nachdem ich mir ein Jahr die Kinokarten gespart hatte ;-), schaute ich mir Gravity, Last Vegas und so eine Komödie über einen Samenspender an. Aber auch die Lufthansa scheint zu sparen, denn es gab weder auf dem Hin- noch auf dem Rückflug den Bailey's on the Rocks nach dem Chicken.
So über Salt Lake City wackelte plötzlich die Kiste. Wir überflogen einen Jetstream und sogar die Flugbegleiter mussten sich wegen des Geschaukels anschnallen. Nach einer halben Stunde war das überstanden, der Kapitän gab wegen der Verspätung weiter ordentlich Gas und landete noch 5 Minuten vor der Zeit in Los Angeles.
Die Immigration dauerte diesmal gar nicht lange, das Gepäck kreiste schon und der Alamo-Shuttle kam auch gleich angefahren.
Bei Alamo ging dann der Ärger los. Ich hatte im Vorfeld über Sunnycars einen Standard-SUV reserviert. Sunnycars war der einzige Anbieter, der in den Mietbedingungen keine Drop-Off Rate zwischen Los Angeles und Denver verlangte. Im deutschsprachigen Voucher stand auch eindeutig Einwegmiete inklusive drin. Im englischsprachigen allerdings nicht. So musste der Manager geholt werden. Da sich dieser aber lange die Nase puderte, vergingen 15 Minuten, bis er vom Klo kam. Man(n) erklärte uns dann, dass wir die 300 $ bezahlen müssen oder wir bekommen kein Auto. Na toll! Ziemlich genervt mussten wir wohl oder übel zustimmen. Der nächste Schock an der Choiceline. Die hatten überhaupt keinen einzigen Standard-SUV da und man wollte uns einen Midsize andrehen. Nach weiteren 30 Minuten, drei Mitarbeitern und einer mittlerweile kratzbürstigen Ilona bekamen wir einen Fullsize mit einem Colorado-Kennzeichen (also für die 300 $ überführten wir ihn auch noch selbst) angeboten. Er hatte nur AWD, aber mittlerweile war uns alles recht. So kamen wir zu einem Chevrolet Traverse LT, der uns komfortabel durch die Wildnis begleitete.
Wir fuhren zuerst ins Motel, machten uns frisch und packten schnell die Mitbringsel für unsere Bekannten Trude, Günter und deren drei Kids aus dem Koffer. Danach noch 10 Minuten Fahrt und schon war die Wiedersehensfreude groß. Trotz Müdigkeit blieben wir drei Stunden und es war einfach schön, sich mal wieder zu treffen.
Trude gab uns noch den Tipp, unsere Einkäufe bei Stater Bros. zu tätigen. Wir fuhren auf dem Weg zum Motel noch am nächsten Supermarkt vorbei und kauften ordentlich Getränke und die ersten Lebensmittel ein. Stater Bros ist noch etwas günstiger als der Walmart, aber es gibt dort auch nur Lebensmittel und ein paar Drogerieartikel.
Das war ein langer Tag und wir waren froh, als wir endlich im Motel ankamen.
Unterkunft: Best Western Westminster Inn, Westminster
Bewertung:
+ die Nähe zu Trude und Günter, relativ ruhige Lage, sauber
- etwas älter