Was hatten wir tief und fest nach dem hardest hike ever geschlafen. Da man in diesem Best Western nur im angrenzenden Restaurant gegen Aufpreis frühstücken kann, verzichteten wir darauf und schmierten uns Brote mit Honig und Nuss-Nugat-Creme. Dazu Kaffee/Tee aus der Padmaschine und schon konnten die nächsten Wanderziele in Angriff genommen werden.
Als erstes stand ein Klassiker auf dem Programm. Wir wollten den Navajo/Queens Garden Loop Trail im Bryce Canyon gehen. Der Navajo Trail war nämlich vor Jahren wegen Steinschlag und Matsch gesperrt. So fuhren wir guter Dinge zum Sunset Point und
gingen den Weg runter an Thor's Hammer vorbei.
Am Abzweig zum Navajo Trail stand schon wieder das Schild, dass der Trail wegen Matsch gesperrt ist. Gut, es lag stellenweise noch etwas Schnee, doch die Wege waren abgetrocknet. Gegen Sperrschilder ist man machtlos und kann nur darauf hoffen, dass aller guten Dinge irgendwann einmal drei sind.
Also gingen wir die Wall Street hinunter,
am Double Arch vorbei und statteten der Queen Victoria einen kurzen Besuch ab.
Es ist schon beeindruckend, zwischen den orangefarbenen Hoodoos zu wandern und die orangeroten Farbschattierungen vom Bryce Canyon sind ohnehin eine Augenweide.
Heiko war schon etwas enttäuscht, dass es dieses Mal wieder nicht mit dem Trail geklappt hat, doch ich war eigentlich um jeden Meter und nach 1,25 Stunden bis zum Sunrise Point froh, den ich nach dem hardest hike ever nicht gehen musste. Zudem hatten wir noch ein bisschen Programm an dem Tag.
Es war noch eine Rechnung mit der Skutumpah Road offen. Nachdem wir uns 2011 in ein Schlam(m)assel brachten, wollte ich mir die Horrorstrecke von damals im trockenen Zustand anschauen. Zuvor machten wir aber in Tropic bei Clarke's Restaurant Halt, denn die bereiten nach wie vor den besten Burger mit verschiedenen Fries im Südwesten zu.
Gut gestärkt fuhren wir 28 Meilen die knochentrockene Skutumpah Road. Vorbei am Willis Creek und über die Brücke samt darunter steckendem Truck vom Bull Valley Gorge, hatte die Piste tiefste Spurrillen (wahrscheinlich war die Strecke seit 2011 nicht mehr gegradet worden) bis zur Lick Wash.
Dort stiegen wir 2011 bereits aus dem Auto und versanken knöcheltief im Schlamm. Doch nun war alles abgetrocknet und bereit, erkundet zu werden.
Gleich am Anfang ist der Eingang zu den Narrows.
Die Engstellen sind eigentlich recht breit und ein Slot-Canyon-Feeling kommt nicht auf. Dennoch hat diese Wash eine Besonderheit, denn es wachsen Ponderosa Pines (Goldkiefern) in ihr und die trotzten bisher jeder Flashflood.
Eigentlich soll es dort auch irgendwo Petroglyphen geben, doch weder auf dem Hin- noch Rückweg konnten wir sie finden. Dafür haben wir auch keinen Blick, denn nur wenn ein Schild direkt davor steht, dann sehen wir Felsmalereien auch.
Dafür entdeckten wir aber den Twisted Pine Arch, der oberhalb der Wash thront.
Erstaunlicherweise begegneten uns in dieser Abgeschiedenheit zwei Amerikaner. Sie sind die Wash 8 Meilen hin und 8 Meilen zurück gelaufen, doch sie sahen weder den Arch, noch den fotogenen Lost Spire Hoodoo
und auch nicht den weißen Slytherin Slot, der sich unterhalb befindet.
Leider versperren Felsblöcke den ohnehin sehr engen Durchgang, so dass wir uns wieder auf den Rückweg machten.
Nach 2 Stunden 45 Minuten waren wir wieder am Auto und fuhren die restlichen 32 Meilen bis Kanab weiter. Die Strecke zieht sich endlos, ist anfangs eine breite gut geschotterte Dirtroad und später im Johnson Canyon geteert.
Bevor wir uns bei Lotsa Motsa eine Pizza und Salat bestellten, checkten wir in unserem Quartier für die nächsten 3 Nächte ein.
Übernachtung: Holiday Inn Express, Kanab
+ Ortsmitte, leckere Cinnamon-Rolls zum Frühstück
- kein Kühlschrank im Zimmer, unfreundliche Mitarbeiter