Um 5:30 Uhr standen wir auf und nachdem ich uns Sandwiches mit Truthahnbrust, Tomatenscheiben und Käse belegt und Heiko die Rucksäcke mit Getränken bestückt hatte, gingen wir um 6 Uhr frühstücken. Das Holiday Inn Express bietet von allen Kettenhotels die beste Auswahl. Obwohl ich eigentlich Süßes nicht so mag, kann ich den warmen Cinnamon Rolls einfach nicht widerstehen. Schließlich braucht man für anstehende Wanderungen immer eine gute Vorlage.
Als wir losfahren wollten, erschien eine Meldung, dass der Reifendruck links hinten zu niedrig wäre. An der nächstgelegenen Tanke war aber die Luftpumpe defekt. Nach einigen Meilen bogen wir zur Maverick Tankstelle ein und fütterten dort die Pumpe mit 50 Cent. Leider ging der Pumpe recht schnell die Luft aus und die Anzeige leuchtete weiter.
Heiko hatte sich vor einigen Wochen einen Reifendruckprüfer zugelegt, doch der lag noch im Koffer im Hotel. Also 5 Meilen zurück gefahren, das Teil geholt und wie zu erwarten, war immer noch viel zu wenig Luft im Reifen. Die nächste Tanke, eine Chevron wollte schon 75 Cent für die Luft, aber dafür reichte die Füllung diesmal auch aus.
Nach dieser Verzögerung (sollte das denn jetzt täglich der Fall sein?) starteten wir exakt um 9 Uhr am Weeping Rock Parkplatz unsere Wanderung zum Observation Point. Da die meisten Leute schon vorher aus dem Shuttlebus ausstiegen, weil sie auf der Ameisenstraße zum Angels Landing gehen wollten, hatten wir den Weg fast für uns alleine. Das erste Stück ging ein wilder Truthahn voraus
und wir trotteten hinterher.
Vor ein paar Jahren wollten wir die Wanderung schon einmal machen, doch da waren die Wege dermaßen vereist, dass wir am Abzweig zum Hidden Canyon kehrt machten.
Von unten kann man sich den Wegverlauf überhaupt nicht vorstellen, denn man sieht erst nach einer Weile, wie sich der Weg in Serpentinen nach oben schlängelt.
Es geht stetig bergauf und erst im Echo Canyon beruhigte sich die Schnappatmung kurzzeitig etwas.
Doch danach gewinnt der steile Weg schnell an Höhe, aber wenigstens lenkt der Ausblick zwischendurch immer wieder ab.
Gut, dass ab und zu solche Überlebenskünstler einen Fotostopp fordern.
Oben angekommen gibt es zwar keinen nennenswerten Anstieg mehr, doch es sind immer noch 30 Minuten bis zum Ziel.
Endlich geschafft - nach genau 3 Stunden erreichten wir den Observation Point.
Angels Landing gegenüber schien auch sehr gut besucht.
Hier sieht man sehr gut den Streckenverlauf. Das letzte Stück wurde regelrecht in den Fels gehauen.
Bei diesem Ausblick und netter Gesellschaft (abgesehen von den 10 weiteren Personen)
verspeisten wir unsere Sandwiches und machten uns eine halbe Stunde später auf den Rückweg. Beim Rückweg war ständiges Bremsen angesagt, so dass die Knie und Füße recht bald schmerzten. Wir trafen 14:15 Uhr nach 1,75 Stunden Abstieg an der Haltestelle ein und waren froh, endlich ein paar Minuten im Shuttlebus ausruhen zu können.
Eigentlich wäre an diesem Tag noch eine weitere Wanderung geplant gewesen, doch dies machten wir vom Reifendruck abhängig. Leider hatte der Reifen schon wieder Luft verloren und bei uns war ehrlich gesagt auch die Luft raus, so dass wir uns entschlossen, zurück nach Hurricane zu fahren.
Doch ein kleiner Stopp musste noch sein, denn wir hielten in der Ortsmitte von Springdale und besuchten die Galerie vom Fotografiekünstler Michael Fatali
Diese war vor Jahren geschlossen und wir wollten uns doch selbst von der Qualität nicht bearbeiteter Bilder überzeugen. Seine Bilder sind schon toll und mit Sicherheit sehr teuer. Preise sah man daran jedenfalls nicht.
Zurück in Hurricane pumpten wir erst wieder den Reifen auf und kauften sicherheitshalber im Walmart einen Kompressor für unterwegs. Anschließend fuhren wir nach St. George weiter, um im Golden Corral ein paar Kalorien zu tanken.
Übernachtung: immer noch Holiday Inn Express, Washington