Vom Whispering Sands gibt es Frühstückscoupons für Stan’s Burger Shak. Schon einmal sind wir wieder rückwärts raus und auch in diesem Jahr war das so. Eine mindestens 80jährige Dame, mit viel Camouflage über den Altersflecken oder gar schlimmerem im Gesicht, stand hinter der Theke. Der Kaffee war leer und als ich ihr das sagte, schlurfte sie in Zeitlupe um den Tresen. Wir konnten das nicht mit ansehen und gingen auf die andere Straßenseite zu Blondies.
Dort bestellten wir uns Eggs, Hashbrowns und Toast. Wir waren die einzigen Gäste und die Angestellten schienen um den Umsatz froh.
Da wir an dem Tag nur bis Escalante wollten und es keine geplanten Ziele gab, machten wir uns gemütlich auf den Weg zum Capitol Reef Nationalpark.
Bisher sind wir mehrere Male achtlos am Schoolhouse
an der Fruita vorbei gefahren. Dieses Mal schauten wir durchs Fenster
und ich lauschte den Erzählungen einer ehemaligen Lehrerin aus der Sprachbox.
Danach gingen wir ins Visitor Center und wollten nach einer kurzen Wanderung fragen, denn es war ganz schön kalt an dem Morgen. Wir standen ein paar Minuten an der Theke, bis ein(e) Ranger(in) aus dem Büro kam.
Er/sie sah aus wie Conchita Wurst, nur ohne Bart und er/sie empfahl uns in den höchsten Tönen den Cohab Canyon. Fragt nicht, was das für eine Körperbeherrschung von uns beiden war. Wir hofften nur, dass er/sie nicht auch noch singt und lachten uns im Auto erst einmal schlapp. Das ist gemein, gell – aber wir konnten wirklich nicht anders. Nachdem sich unsere Lachmuskeln wieder entspannt haben, parkten wir beim Gifford House
und schauten uns drinnen etwas um. Danach gingen wir die Straße bis zum Aufstieg
vom Cohab Canyon entlang. Der Trail gewinnt rasch an Höhe und trotz der Kälte wurde uns schnell warm. Oben angekommen
führt der Weg in den Canyon.
Überall finden sich diese Käselöcher im Gestein
aber ganz hinten hat sich die Natur verkünstelt.
Wir hatten diesen Teil vor Jahren von oben vom Frying Pan Trail aus gesehen,
doch es ist nochmal anders, wenn man inmitten steht. Auf dem Rückweg gingen wir wieder an dem löchrigen Gestein vorbei.
Wir waren insgesamt 1,5 Stunden gemütlich unterwegs.
In Torrey ging ich noch in den Outdoorladen an der Kreuzung, denn die haben so einen tollen Lipbalm.
Auf der Passhöhe -1°C und Schnee. Da verzichtet man gerne aufs Zelten.
Weiter ging es auf dem Highway 12 ohne große Stopps
in Richtung Escalante. Dort war auch das Wetter besser und Robert, der Manager vom CircleD freute sich, uns wieder zu sehen. Ich habe ihm Schokolade aus Deutschland mitgebracht, die er strahlend entgegen nahm. Er erzählte uns, dass es seit 4 Wochen pünktlich zum Wochenende stürmt und viele Wochenendgäste die Zimmer stornieren.
Später gingen wir noch in die Eatery, doch die Speisekarte sagte uns nicht zu. Wir mögen weder Schälrippchen, noch zerrupftes Schweinefleisch. Auf Hamburger hatten wir auch keinen Appetit, deshalb entschieden wir uns für das Chicken Cordon Bleu.
Auf drei flachgedrückten Esslöffel Reis war ein sehr dünnes Hähnenschnitzel gelegt. Die Sauce dazu schmeckte sehr lecker, aber es machte nicht satt. Gut, dass wir Bier und Chips auf dem Zimmer hatten.
Die Worte von Robert und die Wetteraussichten veranlassten mich, online bei allen verfügbaren Wetterdiensten nach dem nächsten Wochenende bzw. unserem Rückflugtag zu schauen. Die Voraussagen prognostisierten nichts Gutes und mir brach schon der Angstschweiß aus.
Übernachtung: Circle D, Escalante