Ein Labyrinth von Canyons
Bis in die frühen Morgenstunden hielt der Schlafsack die Kälte ab. Ab 5 Uhr, bei 0°C freuten wir uns auf den Sonnenaufgang und dass wir bald aufstehen konnten. Alte Knochen und zelten – das passt irgendwie nicht zusammen.
Es war so fröstelig, dass wir in Windeseile umgezogen waren und uns das Wasser für die Katzenwäsche mit dem Gaskocher erwärmten. Noch nie war ein heißer Tee zum Frühstück so willkommen.
Nach dem Frühstück und Abwasch verstauten wir unsere Sachen und machten uns
vom Standing Rock aus
auf den Weg in Richtung The Plug.
Hier ist der Zugang zum Pictograph Fork mit Steinmännchen markiert.
Der Weg führt hinunter in den Canyon.
Es gibt ein paar Steinstufen auf dem weiteren Weg.
Aber dann kommt der große Absatz in den Canyon und da musste ich wegen den Schmerzen im Bein kapitulieren. Wir
mussten uns leider auf den Rückweg machen.
Ein kleiner Arch hat sich in der Nähe versteckt.
Zurück auf der Dirtroad machten wir uns entgegengesetzt auf den Weg zum Chimney Rock.
Dort trafen wir tatsächlich auf einen Ranger, der auch einen Rubicon fährt.
Er wollte unser Permit sehen, aber das sollten wir doch an die Windschutzscheibe kleben. Ich nannte ihm die Permit Nummer und sagte ihm, dass er einfach auf dem Rückweg beim Standing Rock nachschauen soll. Damit gab er sich zufrieden.
Ich fragte ihn, wie lange er in dem Gebiet bleibt. Er sagte, dass er so eine Woche patroulliert, d. h. auch die Wanderwege ablaufen muss. Er campt dann im jeweiligen Gebiet und macht sich erst nach Dienstende auf den Rückweg zur Station.
Es stieß noch ein indischer Student aus Colorado mit seiner Freundin zu uns. Die hatten wir am Vortag kurz an der Ranger-Station gesehen.
Es stellte sich heraus, dass die Backpacker auf dem Plateau geblieben sind und dort nur bis zum North Point Campground fuhren. Das ist auf der gegenüberliegenden Seite der Maze, nur ein paar Meilen von der Rangerstation entfernt. Von da stieg das junge Paar in den Canyon hinab und übernachtete dort. An diesem Morgen stiegen sie auf unserer Seite nach oben und am Chimney Rock trafen wir sie wieder. Respekt, vor dieser Leistung und vor dem Tempo, das die Beiden draufhatten. Sie verabschiedeten sich und wir folgten ihnen gemächlich auf Pete’s Mesa Trail.
Der führt über eine Hochebene
mit Blick rechts und links in die Canyons.
Nun ein Blick zurück. Rechts erkennt man Standing Rock, von dem aus wir bis zum Chimney Rock auf der linken Seite und übers Plateau gewandert sind.
Der Abstieg in den Canyon war mir auch hier nicht möglich und deshalb wanderten wir langsam zurück. Die Betonung liegt auf langsam, denn die letzten zwei Kilometer lahmte ich regelrecht. Insgesamt waren wir 10 km unterwegs.
Für den nächsten Tag war eine Sturmfront angekündigt. Die ersten fiesen Ausläufer bekamen wir schon nachmittags zu spüren. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag das Doll House erkunden, doch der Wetterwechsel und meine Schmerzen veranlassten uns, das Zelt einen Tag früher abzubrechen. Auf der Hochebene ist man dem Wind ganz schön ausgesetzt.
Heiko füllte die fünf Gallonen Sprit aus dem Kanister in den Tank. Eingemummt saßen wir noch eine Weile auf den Campingstühlen, doch mit Sandpartikeln in den Augen liest es sich nicht besonders gut.
Auch an diesem Abend grillten wir Steaks und gingen mit den Hühnern ins Bett.
Übernachtung: nochmals Standing Rock Campground, im Zelt