Freitag, der 13: Der geheime Turm, ein tragischer Todesfall, die Namensfindung und letzte Vorbereitungen
Secret Spire, Kane Creek Road
Der Sturm hatte sich in der Nacht gelegt, aber es war eisig kalt und noch immer windig am Morgen. Aber das war nicht schlimm, denn die Aussicht auf eine Wetterbesserung in den nächsten Tagen war gut und wir wollten ohnehin an dem Tag mehr fahren. Heiko und der Rubicon mussten sich schließlich aneinander gewöhnen.
Am Abend zuvor hatte ich völlig ungeplant die Idee, dass wir als erstes den Secret Spire Jeep Trail fahren, dessen Zufahrt sich auf dem Weg zum Canyonlands Nationalpark befindet. Gesagt, getan, steuerten wir nur mit einer Karte in der Hand den Weg zum geheimen Turm an.
Es war kein großes Problem, den Trail zu finden, denn der ist mit einem Doppel S sehr gut ausgeschildert und in der Nähe vom Spire sogar eine Einbahnstraße.
Dort oben blies der Wind so stark, dass es uns fast von der Kuppe fegte.
Aber ein kräftiger Wind vertreibt die Wolken.
Von vorne sieht man gar nicht, dass der Secret Spire eigentlich ein Hohlkreuz hat.
Wir machten uns auf den Rückweg nach Moab und weil es mittlerweile Mittag war, kehrten wir im El Charro Loco zum mexikanischen Imbiss ein. Die servieren nicht mal mittags kleinen Portionen. Wir bestellten uns für je 7,99 $ das Lunch Special mit Chicken Quesadillas und zwei Beef Tacos. Das machte mehr als satt.
Vom mexikanischen Schnellimbiss ist es bis zur Kane Creek Road nicht mehr weit. An dem Freitag waren sehr viele Ausflügler und Radfahrer auf der Straße unterwegs, die nur die ersten fünf Meilen geteert ist.
Danach geht es geschottert in Serpentinen in den Canyon hinunter.
Wir fuhren so weit wie möglich und drehten dann zum Devils Golfball um.
Der 12 m hohe Felsen ist bei Kletterern sehr beliebt und auf seiner Rückseite
befinden sich viele Haken.
Auf einmal hörten wir Sirenen. Mehrere Polizeifahrzeuge kamen angerast und etwas später der Rettungswagen.
Uns fiel schon bei der Hinfahrt auf, dass eine Gruppe Motocross Fahrer in den Abgrund schaut. Einer davon war verunglückt, denn kurz darauf landete der Hubschrauber.
Es dauerte sehr lange, bis der Hubschrauber und die Rettungskräfte abzogen. Wie ich Tage später aus der Presse erfuhr, verstarb der 15jährige Fahrer leider an seinen Verletzungen
Während die Rettungskräfte noch zugange waren, machten wir uns auf den Weg zum Hunter Canyon. Wir bekamen den letzten
freien Parkplatz.
Der Weg in den Canyon führt entlang dem Creek, den man zwischendurch ein paar Mal überqueren muss.
Unter diesem Felsen muss man durch
und dann sieht man oberhalb den Hunter Arch.
Um ihm etwas näher zu kommen, heißt es klettern.
und durch monatelange Schmerzen im rechten Bein, fehlte mir dazu die Kraft.
Wir machten uns auf den Rückweg und erst als wir am Parkplatz waren, fuhren die Rettungskräfte mit Blaulicht zurück.
Unser nächster Halt war beim Birthing Panel.
Den Rubicon parkten wir neben der Dirtroad und gingen die paar Meter zu dem Boulder hinunter.
Plötzlich geschah etwas Merkwürdiges: Der Jeep startete sich von alleine.
Ich drehte mich um, weil ich dachte, dass Heiko noch beim Auto ist. Doch der stand hinter mir und schaute ebenso verdutzt. Er hatte den Schlüssel in der Hand und war 5 Meter vom feuerroten Spielmobil entfernt. Heiko ging schnell zurück, betätigte den Türöffner und schloss wieder zu. Dann ging der Motor aus.
Huch, das wird doch keine Christine sein?
Logisch, mit dem leuchtend roten Outfit, den rassigen Kurven, diesen glänzenden Augen und dem sportlichen Fahrgestell. Ich hoffte, dass sie nicht die Bösartigkeit ihrer Grandma geerbt hat, sich aber im Falle eines Falles selbst ausbeulen kann. Christine war DER passende Name.
Doch zurück zu den Felszeichnungen. Die Geburtsszene ist deutlich zu erkennen.
Danach war es Zeit zum Einkaufen. Zuvor stoppten wir beim Gear Heads Outdoor Laden gleich neben dem City Market. Dort gibt es gratis Wasser für Camper. Heiko befüllte den blauen 25 Liter Kanister und danach gingen wir in den City Market, um Lebensmittel für die nächsten Tage zu besorgen. Das Fleisch sagte uns jedoch nicht zu. Da sahen die Steaks vom Supermarkt in Green River viel appetitlicher aus.
Zurück in Green River, kauften wir nicht nur die Steaks, sondern auch einen Eisblock und einen Beutel Katzenstreu.
Im Motelzimmer schraubte Heiko den Gasgrill zusammen, während ich Äpfel und Tomaten abspülte und in Zip-Beutel verpackte. Wir waren nun gerüstet und bereit fürs große Abenteuer.
Nach getaner Arbeit gingen wir über die Straße ins Tamarisk Restaurant. Auf der Speisekarte standen dieses Jahr mehr mexikanische Gerichte. Wir entschieden uns für Chicken Fajitas, denn Steaks würden wir die nächsten zwei Abende selbst grillen.
Nicht nur der Jetlag zwang uns erneut bald ins Bett, sondern auch das frühe Aufstehen am nächsten Morgen.
Übernachtung: Comfort Inn, Green River